Categories
Forum Wissen

Das war das Jahr 2023

Schon wieder geht ein Jahr zu Ende. Für das Team des Forum Wissen war es ein aufregendes, abwechslungsreiches, kurzweiliges Jahr mit vielen schönen Momenten. Ganz besonders freuen wir uns über eine Nachricht, die uns zum Jahresende erreicht hat: Das Forum Wissen hat es ins Finale des European Museum of the Year Award 2024 geschafft! Dazu aber am Ende mehr. Jetzt lassen wir erstmal Bilder sprechen. Die sagen bekanntlich mehr als 1000 Worte. Hier unser Jahresrückblick in Fotos:

Das Göttinger Pottwalskelett hält Einzug ins Forum Wissen.
Foto: Peter Heller

Ein echter Dickschädel: Das Göttinger Pottwalskelett hält Einzug ins Forum Wissen. Nach mehrjährigem Dornröschenschlaf in der Außenstelle des Zoologischen Museums der Universität Göttingen in Holtensen zieht der Göttinger Pottwal am Montag, 23.01.2023, ins Forum Wissen ein.

Aktionstag zum Einzug des Wals - Am 19. März 2023 feiert das Forum Wissen den Einzug des ‚Göttinger‘ Pottwalskeletts.
Foto: Peter Heller

Aktionstag zum Einzug des Wals – Am 19. März 2023 feiert das Forum Wissen den Einzug des ‚Göttinger‘ Pottwalskeletts mit musikalischer Begleitung und Malwettbewerb.

"Hineingeschmeckt" - die neue Veranstaltungsreihe im Forum Wissen. Kustod*innen der Göttinger Sammlungen präsentieren spannende Objekte.

“Hineingeschmeckt” – die neue Veranstaltungsreihe im Forum Wissen. Kustod*innen der Göttinger Sammlungen präsentieren spannende Objekte. Dazu kredenzt Philipp Bremer ausgewählte Weine.

Die Sonderausstellung "Stimmen" im Forum Wissen beschäftigt sich mit Sprachforschung im Ersten Weltkrieg

Die Sonderausstellung “Stimmen” beschäftigt sich mit Sprachforschung im Ersten Weltkrieg. Es geht um Kriegsgefangene aus dem heutigen Afghanistan und Pakistan, die zum Gegenstand von Sprachforschung gemacht wurden.

Premiere des Theaterstücks Avaz im Forum Wissen
Foto: Martin Liebetruth

Premiere des Theaterstücks AVAZ, das eigens für die Sonderausstellung konzipiert wurde. Schauspieler: Haneef Baloch, Samiullah Baloch, Sultan Zeb Khawaja. Regie: Luise Rist und Franziska Aeschlimann.

Aktivist*innen von Endfossil Göttingen kapern das Forum Wissen für ein Wochenende im April und zeigen ihre eigens konzipierte "Sonderausstellung" Forum Handeln
Foto: Martin Liebetruth

Aktivist*innen von Endfossil Göttingen kapern das Forum Wissen für ein Wochenende im April und zeigen ihre eigens konzipierte “Sonderausstellung” Forum Handeln.

In einer feierlichen Zeremonie gibt die Universität Göttingen Human Remains aus den Göttinger Sammlungen an eine Delegation aus Aotearoa Neuseeland zurück.
Foto: Peter Heller

In einer bewegenden Zeremonie hat die Universität Göttingen Anfang Juni Gebeine von Vorfahren – Tūpuna – der Māori und Moriori an eine Delegation aus Vertreter*innen der beiden Communities, des Nationalmuseums von Neuseeland Te Papa Tongarewa und der neuseeländischen Botschaft zurückgegeben

Nobel-Kneipenquiz anläßlich des 75. Jubiläums der Max-Planck-Gesellschaft am 04.07.2023 im Liesels X Forum im Forum Wissen, Göttingen.
Foto: Martin Liebetruth

Nobel-Kneipenquiz anläßlich des 75. Jubiläums der Max-Planck-Gesellschaft am 04.07.2023 im Liesels X Forum im Forum Wissen, Göttingen inklusive Sonderausstellung “Pioniere des Wissens” im Forum Wissen.

Das Forum Wissen hat es unter die drei Finalisten des DASA Award 2023 geschafft!  Die Leiterin unsers Wissensmuseums, Dr. Sandra Potsch, stellte den Teilnehmenden dort das Forum Wissen vor und nahm die Urkunde entgegen.

Das Forum Wissen hat es unter die drei Finalisten des DASA Award 2023 geschafft! Der DASA-Award wird seit 2011 vergeben. Er prämiert jährlich ein Museum, das sich in innovativer Weise der Bildung und Vermittlung widmet. Auf dem Meeting der European Museum Academy in Timisoara, Rumänien, waren Juror*innen und Bewerber*innen aus 25 europäischen Ländern vertreten. Die Leiterin unsers Wissensmuseums, Dr. Sandra Potsch, stellte den Teilnehmenden dort das Forum Wissen vor und nahm die Urkunde entgegen.

"Die anderen Räume" ist der Titel einer Freiflächen-Ausstellung von Studierenden, die über verschiedene Räume des Forum Wissen verteilt ist. Darin geht es um studentische Perspektiven auf Räume des Wissens in der Universität und in der Stadt Göttingen.
Foto: Martin Liebetruth

“Die Anderen Räume” ist der Titel einer Freiflächen-Ausstellung von Studierenden, die über verschiedene Räume des Forum Wissen verteilt ist. Darin geht es um studentische Perspektiven auf Räume des Wissens in der Universität und in der Stadt Göttingen.

Die Sonderausstellung "Digitaler Wald - eine virtuelle Reise in die Klimaforschung" widmet sich dem hochaktuellen Thema des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf unsere Wälder.
Foto: Jens Kaesemann

Die Sonderausstellung “Digitaler Wald – eine virtuelle Reise in die Klimaforschung” widmet sich dem hochaktuellen Thema des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf unsere Wälder.

In der Salon-Debatte "Der Wald in Zeiten von Klimawandel und Artenschwund" im Forum Wissen treffen konträre Meinungen aufeinander.
Foto: Martin Liebetruth

In der Salon-Debatte “Der Wald in Zeiten von Klimawandel und Artenschwund” im Forum Wissen treffen konträre Meinungen aufeinander.

Gestaltung: Ralph Hormes

Am 15. Dezember 2023 erscheint die erste Folge von “Wissen to listen”, dem neuen Podcast des Forum Wissen. Die Podcasterin und Forum-Wissen-MItarbeiterin Eva Völker unterhält sich mit Dominik Seidel, Professor für Räumliche Strukturen und Digitalisierung der Wälder über die Frage, wie man Wälder digitalisiert und wozu das gut sein soll. Hören Sie gerne mal rein!

Foto: Peter Heller

Wir freuen uns riesig über die Nachricht, die uns kurz vor Jahresende erreicht hat: Das Forum Wissen ist für den European Museum of the Year Award 2024 nominiert. Anfang Mai wird beim großen Finale in Portimao, Portugal, unter 24 Museen aus ganz Europa der Gewinner gekürt. Wir danken allen, die das möglich gemacht haben. Und vor allem danken wir Ihnen, unseren Unterstützer*innen, den mehr als 53.000 Besucher*innen in diesem Jahr, unseren kritischen Freund*innen und wünschen Ihnen allen schöne Feiertage und einen guten Jahreswechsel!

Categories
Forum Wissen Sammlung Sammlungsschaufenster

Die Geburtsmedizin im Wandel der Zeit

Im Sammlungsschaufenster des Forum Wissen spiegelt sich die Geschichte der Geburtsmedizin. Die Sammlung an der Uni Göttingen ist geprägt von vielseitigen Entwicklungen, ethischen Dilemmata und innovativen Persönlichkeiten. Ihre etwa 1.200 Objekte aus dem 18. und 19. Jahrhundert bieten heute spannende Einblicke in die Anfänge der vermutlich weltweit ersten akademischen Geburtsklinik.

Geburtstagebücher von F. B. Osiander aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Geburtstagebücher von F. B. Osiander aus dem frühen 19. Jahrhundert. Foto: Lena Heykes

Die Gelehrten Friedrich Benjamin Osiander, ein Verfechter der Geburtszange, und Eduard von Siebold, der frühzeitig Anästhesie einsetzte, waren im 18. und 19. Jahrhundert wegweisend für die Entwicklung der Geburtshilfe. Ihre unterschiedlichen Ansätze spiegeln sich in den historischen Praktiken wider. Die Sammlung, die die beiden Geburtshelfer maßgeblich aufgebaut haben, umfasst Instrumente, Modelle, Präparate und Geburtsprotokolle aus Forschung und Lehre. Die Objekte ermöglichen eine historische Reise durch die Entwicklung der Geburtshilfe.

Die Geburtsmedizin im Fokus

In der Göttinger Geburtsklinik wurden anfänglich vor allem gesellschaftlich stigmatisierte uneheliche Schwangere versorgt. Starben sie in der Schwangerschaft oder im Kindbett, konnten ihre Körper für Präparate „genutzt“ werden. Gelehrte wie Osiander setzten diese für die eigene Forschung und zur Veranschaulichung im Unterricht ein.

Objekte wie die Geburtszange stellen einen Meilenstein in der Geburtshilfe dar. Studenten übten ab etwa 1800 den Einsatz der Zange, die den Geburtsvorgang beschleunigen konnte. Dabei nutzten sie einen Lederball als Phantom.  Geburtstagebücher, von Friedrich Benjamin Osiander verfasst, geben Einblicke in die Situation der ledigen, armen Schwangeren. Die Frauen dienten der Ausbildung von Medizinstudenten und Hebammen.

Geburtszange und Lederball. Sammlung zur Geschichte der Geburtsmedizin.
Geburtszange und Lederball. Sammlung zur Geschichte der Geburtsmedizin. Foto: Lena Heykes

Entwicklung von Geburtspraktiken

Die Entwicklung von hygienischen Standards in Folge eines besseren Verständnisses für die Bedeutung von Asepsis (Keimfreiheit) und Antisepsis (Vernichtung von Krankheitskeimen) markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte der Geburtshilfe. Ignaz Philipp Semmelweis erkannte im 19. Jahrhundert die Bedeutung des Händewaschens mit einer Chlorkalklösung in dafür vorgehaltenen Waschschalen. Zuvor war die Sterberate von Müttern durch Kindbettfieber gerade in den Abteilungen mit ärztlichen Geburtshelfern sehr hoch gewesen.

Die Geburtszange wurde allmählich von schonenderen Instrumenten wie der Saugglocke abgelöst. Auch manch ein ethischer Konflikt verschwand mit der Zeit. Als der Kaiserschnitt noch hochriskant war, war das Leben von Frau und Kind in größter Gefahr, wenn das Kind nicht geboren werden konnte. Das Embryotomie-Besteck enthält Werkzeuge zur Zerstückelung des Ungeborenen und wurde in solchen Situationen eingesetzt, um zumindest das Leben der Frau zu retten.

Verschiedene Werkzeuge eines Embrytomie-Bestecks.
Verschiedene Werkzeuge eines Embrytomie-Bestecks. Foto: Lena Heykes

Weitere Objekte zur Geschichte der Geburtsmedizin

In der Sammlung zur Geschichte der Geburtsmedizin gab es Modelle, an denen Medizinstudenten und Hebammen die gynäkologische Untersuchung üben konnte. Ein Modell von Osiander bestand aus einem Präparat eines weiblichen Beckens, war mit Draht umwickelt und mit Leder überzogen. Nachbildungen des Muttermunds in den verschiedenen Stadien der Schwangerschaft konnten eingelegt werden. Sie bestanden aus Materialien wie Ton, Seife, elastischem Harz oder sogar Bernstein. Solche „Phantome“ ermöglichten den Studierenden und Hebammen ein taktiles Erleben und Üben. Sie konnten fühlend den Fortschritt einer Geburt und die Größe der Öffnung des Muttermunds feststellen.

Verbindung zur modernen Geburtshilfe

Die Sammlung ist heute Anziehungspunkt für Hebammenschüler*innen, Historiker*innen und Kulturwissenschaftler*innen. Die Sammlung wird aktiv für Forschungsprojekte genutzt, insbesondere für Erkenntnisse über die Akademisierung und Technisierung der Geburtshilfe und die gesellschaftliche Lage von unehelichen Schwangeren. Die Verbindung von Objekten und Geburtsprotokollen ermöglicht tiefe Einblicke in die historische Geburtshilfe.

Die Sammlung zur Geschichte der Geburtshilfe in Göttingen ist nicht nur ein Schaufenster in die Vergangenheit, sondern auch eine Quelle der Inspiration und Reflexion für die moderne Geburtshilfe. Mit ihrer Hilfe kann zudem besser verstanden werden, wie mit ethischen Konflikten umgegangen werden soll.

Categories
Ausstellung Forum Wissen

Interview mit Alexander Knohl

Der Bioklimatologe Alexander Knohl von der Universität Göttingen leitet das Forschungsprojekt „Digital Forest“. Das Projekt ist Thema der Sonderausstellung „Digitaler Wald. Eine virtuelle Reise in die Klimaforschung“. Vor dem Hintergrund des Dürresommers im Jahr 2018 erforscht er mit seinem Team, wie man den Wald der Zukunft klimaresistent machen kann. Im Interview spricht er darüber, wie das Forschungsprojekt zustande kam, welche Erkenntnisse zum Klimawandel erzielt wurden und was es für ihn als Wissenschaftler bedeutet, dass die Forschung seines Teams durch die Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Der Bioklimatologe Alexander Knohl
Categories
Ausstellung Forum Wissen Hinter den Kulissen

Wie eine Ausstellung entsteht

Hinter den Kulissen der Ausstellung “Digitaler Wald” im Forum Wissen

Ausstellungsmanagerin Ramona Dölling und Sammlungsmanager Karsten Heck kuratierten die aktuelle Sonderausstellung “Digitaler Wald” im Forum Wissen. Sie haben u. a. das Konzept inhaltlich ausgearbeitet, Objekte ausgewählt, Texte für die Ausstellung geschrieben und die Zusammenarbeit mit externen Partnern wie Gestaltungsbüros koordiniert.

Bei der Entwicklung einer Ausstellung entstehen viele Skizzen und Notizen, wie diese von Karsten Heck zum “Digitalen Wald”

Von der Idee zur Ausstellung

Die Idee für die Ausstellung “Digitaler Wald” wurde bereits 2019 mit der Antragstellung für ein dreijähriges Forschungsprojekt im Nationalpark Hainich geboren. Karsten Heck war damals bereits involviert und begleitete das Projekt vom ersten Antrag bis zur Fertigstellung der Ausstellung.

Die Planung der Ausstellung erfolgte parallel zu den laufenden Forschungen. Das Besondere sei dabei, dass die Ausstellungen direkt aus dem laufenden Forschungsprojekt gespeist wurde. “ Und da sei es das ideale Modell, wenn man schon gemeinsam mit den Wissenschaftler*innen den Antrag für ein Forschungsprojekt stellt und darin den von vielen Mittelgebern geforderten Anteil an Wissenschaftskommunikation in Form einer Ausstellung plant”, erklärt Kasten Heck. Üblicherweise steht am Ende eines wissenschaftlichen Projektes eine Buchveröffentlichung, eine Posterausstellung bei einer Tagung oder etwas Vergleichbares. “Dass wir öffentliche Ausstellungen machen, das ist schon neu,“ so Karsten Heck. Dies ist ein wichtiger Teil des Konzepts des Forum Wissen.

Kasten Heck (links), Ramona Dölling (rechts) und Prof. Dr. Alexander Knohl (Mitte), Leiter der Abteilung Bioklimatologie der Universität Göttingen, bei der Eröffnung der Ausstellung “Digitaler Wald” am 25.10.2023 im Forum Wissen
Foto: Peter Heller

Parallel zu dem Forschungsprojekt im Hainich lief in den letzten zwei Jahren die Planung und Entwicklung der Ausstellung. Von Anfang an bestand die Absicht, eine Virtual Reality (VR) in Verbindung mit einer physischen Ausstellung zu schaffen. Die Ausstellung wurde dabei bewusst klein gehalten, da sie nicht nur in Göttingen, sondern ab März 2024 auch in einem kleineren Raum im Besucherzentrum des Nationalparks im Hainich (Thüringen) gezeigt werden soll.

Mit Hilfe der VR können die Wissenschaftler*innen die Ausstellungsbesucher*innen an ihren Arbeitsplatz im Wald einladen
Foto: Peter Heller

So begann das Team zusammen mit einem externen Auftragnehmer, zuerst die Virtual Reality zu entwickeln, da die Story- und Softwareentwicklung aufwendig ist. Die VR-Brille ermöglicht den Besucher*innen, virtuell die Forschungsstation der Bioklimatolog*innen im Nationalpark Hainich zu erkunden. Darauf folgte die Konzeption der physischen Ausstellung mit Exponaten wie historischen und modernen Messgeräten und Texten. In Zusammenarbeit mit einem Kassler Ausstellungsgestaltungsbüro wurde das inhaltliche Konzept dann gestalterisch in den Raum übersetzt, erklärt Karsten Heck. Dazu gehört auch die Planung der Möbel für die Ausstellung. “Wir haben fast alles wiederverwendet, was vorher schon in anderen Ausstellungen verwendet worden war, also Vitrinen aus unserer Ausstellung “Stimmen”, die Röhren haben wir aus der Ausstellung “Moving Things” recycelt und es sind nur wenige Dinge von Grund auf neu hergestellt worden,” erzählt Ramona Dölling.

Ramona Dölling mit einigen Exponaten, die für die Ausstellung hergestellt wurden.
Foto: Peter Heller

Die Zusammenarbeit mit Forschenden

Die enge Kooperation mit Wissenschaftler*innen spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung solcher Ausstellungen. Die Ausstellungsentwicklung geschieht im engen Austausch mit den Forschenden. “Die Forschenden wissen viele inhaltliche Dinge viel besser als wir,” sagt Ramona Dölling. “Dafür wissen wir, wie wir Dinge für ein breites Publikum verständlich machen.”

Recherche ist das A und O

Apropos verständlich machen. Die Ausstellungstexte sind eine essenzielle Aufgabe des Teams „Ausstellen“, erklärt Ramona Dölling.“Die Texte für „Digitaler Wald“ haben wir ganz intensiv zusammen mit der Bioklimatologin Franziska Köbsch aus dem Forschungsprojekt geschrieben. Zu den speziellen Messgeräten schrieb Franziska Köbsch, wie dieses Instrument funktioniert”. Die Aufgabe der Kurator*innen ist es dann zu überlegen, was man in dem Text weglassen könnte und was vielleicht noch genauer erklärt werden müsste, damit, am Ende ein Text entsteht, der sachlich richtig, aber auch einfach zu verstehen ist.

Karsten Heck erklärt die Keeling-Kurve in der Ausstellung, die den menschengemachten CO2-Ausstoß über viele hundert Jahre zeigt
Foto: Peter Heller

Eine gelungene Ausstellung

Für eine gute Balance zwischen Exponaten und Inhalten ist es laut Ramona Dölling entscheidend, sich immer wieder die Zielgruppe vor Augen zu führen. Bei der Arbeit an einer neuen Ausstellung fragt sie sich daher: “Für wen mache ich das eigentlich, was sind die Kernaussagen, die Besucher*innen mitnehmen sollen, und welche Erwartungen hat das Publikum?”

Die Ausstellung „Digitaler Wald“ wurde z. B. auch für eine jugendliche Zielgruppe entwickelt. Ein besonderer Erfolg von “Digitaler Wald” ist für Ramona Dölling die Vielfalt an Medien: Hörstationen, Videos und insbesondere die Virtual Reality bieten den Besuchern ganz unterschiedliche Zugänge zum Thema.

In der Ausstellung gibt es auch ein Spiel, das das Team entwickelte, um klimatische Kipppunkte auch für Kinder und Jugendliche erfahrbar zu machen.
Foto: Peter Heller

Ausstellungen wie der “Digitale Wald” bieten eine tolle Chance für Wissenstransfer und für Kommunikation zwischen Forschung und Öffentlichkeit. So können wichtige Themen, wie zum Beispiel die Klimakrise, an einem neuen Ort und mit innovativen Mitteln im Forum Wissen dargestellt und diskutiert werden. Ramona Dölling und Karsten Heck helfen dabei mit ihrer Expertise, Forschung und Wissenschaft für ein breites Publikum erfahrbar zu machen.

Categories
Uncategorized

Mit dem kleinen Pottwal auf Reisen

Das Cover des Walbuchs, einem Kinderbuch über das Pottwalskelett im Forum Wissen.
Das Cover des Walbuchs

Der Pottwal ist ein echter Hingucker im Forum Wissen, mitten in Göttingen, der “Stadt die Wissen schafft“. Das 17 Meter lange und rund 1,2 Tonnen schwere Skelett hat schon viele Besucher*innen staunen lassen. Seit es im Atrium des Forum Wissens hängt, können sie in der Ausstellung Wissenswertes über die Pottwale und ihre Lebensweise erfahren. Jetzt können große und kleine Besucher*innen auch in einem Bilderbuch in die Welt der Pottwale eintauchen.

Alles rund um das neue Buch

Am 19. März 2023 wurde der Einzug des Pottwals in das Forum Wissen gefeiert. Zuvor hatten viele kreative Menschen aus Göttingen und Umgebung, darunter viele Kinder, Wale gemalt, gezeichnet und gebastelt und diese für einen Malwettbewerb eingesendet. Aus einigen der spektakulären Einsendungen entstand das Kinderbuch, das jetzt vorliegt. Hauptfigur ist ein kleiner Pottwal, der großen und kleinen Leser*innen die aufregende Unterwasserwalt der Pottwale näherbringt. Was hat es mit Pottwalen überhaupt auf sich? Leben sie in Familien oder alleine? Wovon ernähren sie sich? Das sind nur einige der Fragen, die in dem Buch kindgerecht beantwortet werden.

Die Mitwirkenden

Die Illustrationen stammen von Teilnehmer*innen des Malwettbewerbs. Die jüngste Künstlerin war zum Zeitpunkt des Malwettbewerbs erst vier Monate alt, die älteste 12 Jahre. Die Texte wurden von den Masterstudentinnen Lea Leister und Annabelle Schunk im Rahmen der Veranstaltung „Wissenschaftskommunikation in der Biodiversitätsbildung“ geschrieben. Diese fand in Kooperation mit dem Biodiversitätsmuseum und dem Forum Wissen statt. Die Idee, ein Kinderbuch zu gestalten, stammt von Prof. Dr. Maria Teresa Aguado Molina, Leiterin des Biodiversitätsmuseums, die auch das nötige Material zugänglich machte. Sie und Margo Bargheer übernahmen redaktionelle und grafische Änderungen für die Herausgabe durch den Universitätsverlag. Gefördert wurde die Aktion durch das Biodiversitätsmuseum, das Forum Wissen, die Universität Göttingen und den Förderkreis Forum Wissen e.V.

Das Buch liegt beim Green-Xmas-Weihnachtsmarkt vor dem Forum Wissen am 7.12.23 aus. Es ist dann im Shop des Museums zum Preis von 19,- Euro erhältlich.

Die Rückseite des Walbuchs, einem Kinderbuch über das Pottwalskelett im Forum Wissen.