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Baustelle Engagement

Bald ist hier Baustelle: Der Förderkreis im zukünftigen Forum Wissen

Bevor in wenigen Wochen die Entkernung beginnt, hat der Förderkreis Forum Wissen sich das zukünftige Museumsgebäude noch einmal angeschaut. Das Fazit: Die Sanierung wird sich lohnen!

 

Rainer Bolli mit Mitgliedern des Förderkreis Forum Wissen und anderen Besuchern

Das repräsentative Gebäude an der Berliner Straße 28, direkt neben dem Bahnhof, ist den meisten Göttingerinnen und Göttingern als Zoologisches Institut bekannt. Wenige wissen, dass 1877 hier das Naturhistorische Museum der Universität eröffnet wurde. Seitdem durchlebte der Bau eine wechselhafte Geschichte: Im zweiten Weltkrieg durch einen Bombeneinschlag beschädigt, wurde der ehemals großzügige Innenraum in der Nachkriegszeit durch den Einbau von kleinen Büros, Laboren und Lehrräumen stark überformt.

Die niedrigen Decken und engen Flure, die nachträglich hinzugefügt wurden, erschweren die Orientierung im Gebäude und vermitteln einen dunklen, etwas trostlosen Eindruck. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die Überbleibsel, die wir beim Herumstöbern in den verlassenen Laborräumen entdecken. Kaputte Büromöbel und ein Durcheinander aus biologischen Proben, Glaskolben und Atemschutzmasken warten hier auf den Abtransport.

 

Ehemaliges Labor

 

Im Foyer, das in ein breites Treppenhaus mündet, lässt sich die Substanz des Gründerzeit-Hauses schon eher erahnen. Rainer Bolli, Leiter des Baumanagements der Universität, weist auf eine Stelle an der Decke, an der der Putz abgeschabt wurde. Hier hat eine Restauratorin unter vielen Schichten Farbe, Spuren der ursprünglichen Bemalung gefunden. Diese soll nun wiederhergestellt werden.

Neben der Entkernung und Restaurierung des Gebäudes sind auch Erweiterungen und Anbauten geplant: Unter anderem soll der nördliche Innenhof durch einen Wintergarten überdeckt werden, sodass mehr Platz für den Eingangsbereich, das Café und den Museumsshop entsteht. Die Stufen, die zum Eingangsportal führen, werden im mittleren Bereich abgetragen. Auf diese Weise können Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen bequem und ganz zentral passieren. Zudem wird die Klimatechnik so ausgebaut, dass Objekte aus den Göttinger Sammlungen und Leihgaben in Sonderausstellungen problemlos ausgestellt werden können.

 

Auch die Nachbarn bauen: Ausblick auf das zukünftige Hotel der Hardenberg-Gruppe

 

Doch bevor diese Pläne umgesetzt werden können, ist noch ein wenig Vorbereitungsarbeit nötig. Bis Herbst 2017 wird die Bausubstanz des Gebäudes untersucht. Darüber hinaus beginnt demnächst der Rückbau der Einbauten aus dem 20. Jahrhundert. Über die nächsten Schritte auf der Baustelle informieren wir hier auf dem Forum Wissen Blog.

Falls Sie sich für Veranstaltungen des Förderkreises Forum Wissen interessieren oder Mitglied werden wollen, schreiben Sie uns, oder besuchen Sie die Seite www.foerderkreis-forum-wissen.de.

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Ausstellung Forum Wissen

ON/OFF. Interview mit Ausstellungsmacher Joachim Baur

Noch bis zum 28. Mai 2017 ist die Ausstellung „on/off. Vom Nobelpreis und den Grenzen der Wissenschaft” im Tagungs- und Veranstaltungshaus Alte Mensa zu sehen. Der Historiker und Kulturwissenschaftler Dr. Joachim Baur war maßgeblich an der Konzeption der Ausstellung beteiligt. Mit ihm haben wir uns getroffen und darüber gesprochen, was es in der Ausstellung zu entdecken gibt.

Joachim Baur (Mitte) im Gespräch mit Stefan Hell und Marie Luisa Allemeyer

Herr Baur, worum geht es in der aktuellen Ausstellung?

Es geht um die Geschichte, wie der Göttinger Physiker Stefan Hell im Jahr 2014 den Nobelpreis erhielt. Und dabei streifen wir ganz unterschiedliche Themenfelder: Die Frage etwa, wie jemand zum Spitzenforscher wird – mit allen Hochs und Tiefs. Aber natürlich auch Hells wissenschaftliche Leistung: die Erfindung einer neuen, superscharfen Mikroskopie-Technik. Schließlich diskutieren wir auch die Möglichkeiten und Grenzen von Wissenschaft in unserer Gesellschaft.

Was gibt es in der Ausstellung zu sehen?

Viel und ganz Unterschiedliches! Wir starten mit einer raumgreifenden Videoprojektion, die die Besucher direkt am Ereignis der Nobelpreisverleihung teilhaben lässt. Neben persönlichen Objekten zur Karriere Stefan Hells und erklärenden Filmen zu seiner bahnbrechenden Forschung zeigen wir eine Auswahl sehr schöner alter Mikroskope aus den Göttinger Sammlungen – im direkten Kontrast zu einem supermodernen STED-Mikroskop von Stefan Hell. Wer will, kann hier auch selbst Hand anlegen. Hinzu kommen Interviews mit zahlreichen Göttinger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die einen kritischen Einblick in die Bedingungen und Grenzen wissenschaftlicher Arbeit geben.

Was macht einen Ausstellungsbesuch in Ihren Augen lohnenswert?

Ich denke, in der Ausstellung finden sich sehr facettenreiche Fragen: Wie funktioniert das System Wissenschaft? Wie sieht es darin aus mit Konkurrenz und Anerkennung? Wie lassen sich scheinbar unüberwindliche Grenzen überschreiten? Das sind wichtige Debatten, weit über einzelne Disziplinen hinaus. Zudem ist die Ausstellung recht kreativ gestaltet, hoffentlich ganz unterhaltsam – und noch dazu kostenlos!

 

ON/OFF. VOM NOBELPREIS UND DEN GRENZEN DER WISSENSCHAFT

bis 28. Mai 2017

Tagungs- und Veranstaltungshaus Alte Mensa, Wilhelmsplatz 3, Erdgeschoss

Dienstags bis sonntags, 12 bis 19 Uhr

 

Die Ausstellung wird von einem vielfältigen Programm begleitet. Mehr Informationen dazu finden Sie auf: www.uni-goettingen.de/on-off

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Engagement

Der Förderkreis Forum Wissen stellt sich vor

Am Dienstag, 25. April 2017, um 19 Uhr stellt sich der neu gegeründete Förderkreis Forum Wissen in der Alten Mensa am Wilhelmsplatz der Öffentlichkeit vor. Nobelpreisträger Prof. Stefan Hell wird als Gastredner einen kurzen Vortrag über seine neuesten Forschungserfolge halten. Auch die Präsidentin der Universität Göttingen, Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, hält ein Grußwort.

Der Förderkreis Forum Wissen wurde Anfang des Jahres von Göttinger Bürgerinnen und Bürgern sowie Alumni der Universität gegründet. Hier treffen sich Gleichgesinnte, die überzeugt sind, dass das Forum Wissen für die Stadt Göttingen und Südniedersachsen ein großer Gewinn sein wird. Der Förderkreis unterstützt die Georg-August-Universität und organisiert eigene Aktivitäten. So trägt er dazu bei, dass das Forum Wissen optimal umgesetzt werden kann und als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft funktioniert.

Bei der konstituierenden Sitzung im Februar wurde der ehemalige Göttinger Oberbürgermeister Wolfgang Meyer zum Vorstandsvorsitzenden gewählt. Stellvertretende Vorsitzende sind die Untenehmerinnen Andrea Ruhstrat und Sigrid Lüttge. Wenn Sie an einer Mitgliedschaft interessiert sind, schreiben Sie gerne an: foerderkreis@forum-wissen.de.

Weitere Informationen zum Verein erhalten Sie demnächst hier: www.foerderkreis-forum-wissen.de.

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Wertvolles Geschenk: Alumnus übergibt Inuit-Kunstwerke

Mit der großzügigen Schenkung des Göttinger Alumnus Dr. Norbert Wiezcorek erhält die Ethnologische Sammlung mehr als 150 Objekte von überwiegend aus Kanada stammenden Inuit-Künstlern. Die Sammlung setzt sich aus 139 zumeist aus Speckstein gefertigten Skulpturen, dreizehn Grafiken bestehend aus Stein- und Schablonendrucken sowie Handzeichnungen zusammen.

„Die Schenkung wird den Bestand der Ethnologischen Sammlung, die bereits eine kleine, aber historisch bedeutende, überwiegend aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammende Sammlung aus Alaska und der östlichen Arktis besitzt, wesentlich ergänzen“, so Dr. Michael Kraus, Kustos der Ethnologischen Sammlung.

Schenker ist Dr. Norbert Wieczorek, der in Göttingen studierte und der Universität bis heute als Alumnus verbunden ist. Er trug zwischen 1975 und 2000 mehr als 150 Werke der neben Grönland vor allem im nordöstlichen Kanada beheimateten Inuit zusammen. Dr. Wieczorek erwarb die Arbeiten in Galerien in Deutschland, Kanada, den USA und Dänemark.


„Die wertvolle Sammlung bietet einen interessanten Querschnitt des Kunstschaffens der kanadischen Inuit im späten 20. Jahrhundert“, so Dr. Kraus. Ergänzt wird diese Übersicht durch Werke aus Alaska und Grönland. Die über Jahre liebevoll angelegte Sammlung verdeutlicht das künstlerische Schaffen ihrer Hersteller und spiegelt zugleich in zahlreichen Beispielen die Auseinandersetzung mit mythologischen Wesen wie der Meeresgöttin Sedna wider. Darüber hinaus ist sie ein Dokument der Prozesse kultureller Veränderungen in der Region im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts.

 

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Engagement

Alter Meister in neuem Glanz

Eine Spende hat die Restaurierung eines Gemäldes des niederländischen Malers Jan Victors (1619 bis 1679) in der Kunstsammlung der Universität Göttingen ermöglicht. Das signierte Gemälde „Rast vor der Schenke“ stammt aus der Zeit um 1650 und war erheblich beschädigt. Dank der großzügigen Unterstützung durch die Göttinger Familie Reinshagen konnte es nun restauriert werden. Der Freundeskreis Kunstsammlung der Universität Göttingen e.V. und die Zentrale Kustodie ergänzten den fehlenden Betrag. Die gesamte Restaurierung dauerte etwa anderthalb Jahre.

Von Links: Tilman Reinshagen, Heide Reinshagen, Viola Bothmann (Restauratorin), Dietrich Meyerhöfer (Freundeskreis Kunstsammlung), Wulf Reinshagen

„Wir sind der Familie, dem Freundeskreis und der Zentralen Kustodie sehr dankbar, dass wir mit ihrer Hilfe das Gemälde wiederherstellen konnten“, erklärt die Kustodin der Kunstsammlung Dr. Anne-Katrin Sors. Die Göttinger Diplom-Restauratorin Viola Bothmann musste unter anderem den stark gebräunten Firnis des Gemäldes entfernen, Farbschollen fixieren, Risse und Löcher in der Leinwand schließen und retuschieren sowie den geschnitzten und vergoldeten Zierrahmen des Bildes restaurieren. Das größte Problem stellte der originale Blind- oder Spannrahmen dar, der aufgrund seines schlechten Zustands nicht mehr verwendet werden konnte. Daher wurde ein Keilrahmen gebaut und der originale Spannrahmen auf der Rückseite des Zierrahmens mithilfe einer Rahmenaufdopplung fixiert.

Das Gemälde wird ab Anfang April während der Sonntagsspaziergänge in der Dauerausstellung der Kunstsammlung zu sehen sein. Weitere Informationen über die Kunstsammlung sind im Internet unter der Adresse www.uni-goettingen.de/de/kunstsammlung/304930.html zu finden.

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Herzlich Willkommen auf dem neuen Blog des Forum Wissen!

An dieser Stelle berichten wir von allen neuen Entwicklungen und Fortschritten in der Umsetzung des Forum Wissen. Bis zur geplanten Eröffnung im Jahr 2019 gibt es hier Neuigkeiten zu diesen und weiteren Themen:

Preview-Veranstaltungen und Mitmach-Aktionen

Die erste große Preview-Ausstellung des Forum Wissen “on/off. Vom Nobelpreis und den Grenzen der Wissenschaft” war bis Ende Mai in der Alten Mensa zu sehen. Weitere große und kleine Aktionen dieser Art sind geplant, sodass Besucherinnen und Besucher schon vor der Eröffnung einen Einblick in die Arbeitsweise des zukünftigen Forum Wissen bekommen können.

Neuigkeiten von der Baustelle am Groner Tor

Den meisten Göttingern als Zoologisches Institut bekannt, wurde das zukünftige Gebäude des Forum Wissen am Groner Tor – Berliner Str. 28, direkt neben dem Hauptbahnhof – im 19. Jahrhundert als Naturhistorisches Museum errichtet. Der Einbau enger Büros und Labore in der Nachkriegszeit überformte den großzügigen Innenraum des beschädigten Bau stark. Jetzt soll das Gebäude wieder seiner ursprünglichen Nutzung zugeführt und um eine moderne Museumsinfrastruktur ergänzt werden. Hierzu beginnen im Herbst 2017 umfassende Umbauarbeiten, über die wir auf diesem Blog berichten werden.

Engagement und Bürgerbeteiligung

Göttinger Bürgerinnen und Bürger sowie Alumni der Universität unterstützen bereits jetzt mit Schenkungen, ehrenamtlichem Engagement im Förderkreis Forum Wissen und Spenden den Aufbau des Forum Wissen. Wir freuen uns sehr darüber, denn nur mit dieser Unterstützung kann das Forum Wissen optimal umgesetzt werden. Dieser Blog berichtet von den Aktivitäten unserer Unterstützer und Freunde und zeigt verschiedene Möglichkeiten auf, selbst aktiv zu werden.