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Ausstellung Forum Wissen

DingeDenkenLichtenberg: Ein Gespräch mit Kurator Steffen Hölscher

Noch bis zum 3. Oktober 2017 ist die Ausstellung „DingeDenkenLichtenberg“ in der Paulinerkirche zu sehen. Steffen Hölscher ist Historiker und Kurator der Ausstellung. Ihn haben wir getroffen und gefragt, was Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung der SUB Göttingen erwartet.

Ausstellungskurator Steffen Hölscher (rechts) neben seinem Kollegen Dr. Christian Fieseler bei den Aufbauarbeiten der Ausstellung. Foto: Martin Liebetruth

Herr Hölscher, worum geht es in „DingeDenkenLichtenberg“?

Die Ausstellung hat zwei thematische Schwerpunkte: Zum einen natürlich Georg Christoph Lichtenberg selbst, der in diesem Jahr seinen 275. Geburtstag gefeiert hätte. Wenn sein Name fällt, denken viele Menschen an den Schriftsteller und Aphoristiker Lichtenberg oder an Lichtenberg als Physikprofessor. Im Rahmen der Ausstellung versuchen wir den Blick zu erweitern und Lichtenberg als einen typischen Vertreter des 18. Jahrhunderts vorzustellen, der die individuellen Möglichkeiten seiner Zeit auf ganz eigene Art und Weise genutzt hat. Seine Epoche, die schon er und seine Zeitgenossen als Zeitalter der „Aufklärung“ bezeichneten, ist also der zweite Themenschwerpunkt der Ausstellung.

Blick in den Ausstellungsraum in der Paulinerkirche. Foto: Martin Liebetruth

Was gibt es in der Ausstellung zu entdecken?

Jede Menge! Erstmals bei einer Göttinger Ausstellung haben wir uns fast ausschließlich auf Exponate zweier Göttinger universitärer Sammlungen konzentriert: einerseits auf Lichtenbergs physikalische Instrumente, die zum Teil im Physicalischen Cabinet überliefert sind, und andererseits auf seinen schriftlichen Nachlass, der in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen verwahrt wird, also zum Beispiel Briefe, Vorlesungsmanuskripte, Notizbücher und -zettel. Aus der Kombination beider Objektgruppen ergeben sich spannende Einblicke in Lichtenbergs Denken und Arbeiten, in seine Pflichten und Aufgaben als Universitätslehrer oder seinen privaten Alltag. Eine Luftpumpe kann so beispielsweise eine Geschichte über Entwicklungen in der Physik der Frühen Neuzeit erzählen. Sie wirft aber auch ein Licht auf Lichtenbergs finanzielle Anstrengungen beim Instrumentenkauf oder sein Verhältnis zu Instrumentenbauern und Mechanikern in seinem Umfeld.

Schwungmaschine, Naire & Blunt, London, etwa 1782. Foto: Martin Liebetruth

Welchen Aspekt an Lichtenbergs Leben und seiner Arbeit finden Sie persönlich spannend?

Lichtenberg selbst verstand sich als natural philosopher, der Naturlehre (Physik) und Philosophie stets als Einheit sah. Diese Einstellung ließ ihn sein Leben lang bestimmten Prinzipien folgen: alles präzise beobachten, alles genauestens aufschreiben, und dabei keinen Unterschied machen zwischen einem physikalischen Phänomen, einer Beobachtung unter Professorenkollegen oder einem Theaterbesuch. Seine Notiz- und Arbeitsbücher – vielen als die sogenannten Sudelbücher bekannt – zeigen Lichtenbergs Umgang mit solchen Beobachtungen: Notizen über wissenschaftliche Texte oder Alltagsbeobachtungen regen ihn zur konkreten Weiterverarbeitung und Gedankenexperimenten an. Vieles denkt er dabei nur an, seine Phantasie hinsichtlich der menschlichen und wissenschaftlichen Möglichkeiten ist jedoch nahezu grenzenlos. Einen Eindruck davon bekommen die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung, wenn sie in Lichtenbergs digital aufbereiteten Notizheften blättern oder an den Hörstationen seinen Texten lauschen.

Gregory-Teleskop, Göttingen, vor Sommer 1788. Foto: Martin Liebetruth

An wen richtet sich die Ausstellung und was macht einen Besuch in ihren Augen besonders lohnenswert?

„DingeDenkenLichtenberg“ richtet sich an die breite interessierte Öffentlichkeit, in besonderem Maße natürlich an wissenschaftlich oder wissenshistorisch interessierte Menschen, in jedem Fall auch an ein internationales Publikum, denn die Ausstellung ist durchgehend zweisprachig (deutsch und englisch). Auf verschiedenen Ebenen und durch die besondere Kombination von Lichtenbergs physikalischen Instrumenten und seinem schriftlichen Nachlass öffnen sich Einblicke in das Leben eines Gelehrten in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts, in seine Gedankenwelt, seine Verbindungen zur Universität und zu anderen wissenschaftlich Interessierten. Besucherinnen und Besucher können so den Facettenreichtum Lichtenbergs – der auch in seinem Verständnis viel mehr als „nur“ Physiker oder Schriftsteller war – kennen lernen und erhalten zudem einen Eindruck davon, was „Aufklärung“ für einen Menschen vor mehr als 200 Jahren konkret bedeutete.

Parallel zur Ausstellungseröffnung ist auch ein gleichnamiger Katalog erschienen. Was können Sie uns darüber verraten?

Der Katalog versammelt eine Auswahl der gezeigten Exponate und die dazugehörigen Erläuterungen. Zudem bietet er die Möglichkeit, den Gang durch die Ausstellung noch einmal am heimischen Schreibtisch oder im Lesesessel nachzubereiten – diese Möglichkeit bietet in anderer Form auch die virtuelle Ausstellung, die unter lichtenberg.gbv.de besucht werden kann. Diese ermöglicht eigene Recherchen zu Lichtenberg und seiner Zeit. Auch der Katalog ist übrigens zweisprachig und kann über die Seite des Universitätsverlags auch als pdf abgerufen werden.

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Ausstellung Sammlung

Ausstellung “DingeDenkenLichtenberg” eröffnet

Am 30. Juni ist  die Ausstellung “DingeDenkenLichtenberg” in der Paulinerkirche der SUB Göttingen eröffnet worden. Sie ist nach “on/off. Vom Nobelpreis und den Grenzen der Wissenschaft” die nächste Teaser-Ausstellung auf dem Weg zum Forum Wissen. Bis zum 3. Oktober wird die Ausstellung dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr in der Paulinerkirche zu sehen sein. Bereits am Eröffnungswochenende zog die Lichtenberg-Schau rund 500 Besucherinnen und Besucher an. Die Eröffnung am Freitag war so gut besucht, dass zwischenzeitlich sogar ein Einlassstopp ausgesprochen werden musste. Wir haben ein paar bildliche Impressionen von der Ausstellungseröffnung gesammelt – viel Spaß damit!

Los ging die Veranstaltung um 18 Uhr im Alfred-Hessel-Saal…
… und der Saal war bis zum letzten Platz und darüber hinaus mit Besucherinnen und Besuchern gefüllt.
Zwischen den Grußworten sorgte ein Trio der Akademischen Orchestervereinigung Göttingen für musikalische Zerstreuung.
Dr. Marie-Lusia Allemeyer zeigt es an: Es geht um Georg Christoph Lichtenberg! Die Lichtenberg-Büste, die Allemeyer in der Hand hält, sollte später beim Überraschungsexperiment noch einen zweiten Auftritt bekommen.
Nach den Grußworten und einer Stärkung beim Sektempfang strömten die Besucherinnen und Besucher langsam in den Ausstellungsraum.
Vor allem die physikalischen Instrumente aus dem „Physicalischen Cabinet“ der Fakultät für Physik beeindruckten die Gäste.
Begleitend zur Ausstellung ist auch ein Katalog erschienen, der direkt in der Paulinerkirche oder im Univerlag erworben werden kann.
In der Ausstellung findet sich auch die historische Luftpumpe wieder, die die Werbeplakate für die Ausstellung ziert.
Während die einen noch durch die Ausstellung schlenderten, machten sich andere schon daran, an dem Gewinnspiel beim Luftballon-Experiment mitzumachen.
Durchgeführt wurde das Experiment vom Göttinger Physiker Dr. Daniel Steil, der allerlei Interessantes über Lichtenberg und seine Gedanken über das Fliegen zu berichten wusste.
Um zu gewinnen, musste auf die kleinste Ballonkugel gesetzt werden, die die am Ballon befestigte Lichtenberg-Büste zum Fliegen bringt.
Während die Lichtenbergbüste am zweitgrößten Ballon nur kurz vom Tisch abhob, um auf dem Boden zu landen…
… schnellte der Lichtenberg am größten Ballon rasant in die Höhe.
Am Ende durften sich diejenigen, die mit ihrem Tipp richtig lagen, über verschiedene Gewinne freuen.

DingeDenkenLichtenberg ist Teil einer ganzen Reihe von Ausstellungen und Veranstaltungen in Göttingen. Denn 2017 ist Lichtenberg-Jahr: Der Geburtstag des Physikers, Aphoristikers und Lokalhelds jährt sich zum 275. Mal.

Alle Bilder: Peter Heller

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Ausstellung Forum Wissen

“on/off. Vom Nobelpreis und den Grenzen der Wissenschaft” – Ein Rückblick in Bildern

Gut einen Monat ist es her, dass die Ausstellung “on/off. Vom Nobelpreis und den Grenzen der Wissenschaft” ihren feierlichen Abschluss fand. Vom 11. Dezember 2016 bis 28. Mai 2017 war die Teaser-Ausstellung für das Forum Wissen in der Alten Mensa am Wilhelmsplatz zu sehen. Wir wollen noch einmal zurückblicken und die Etappen der Ausstellung Revue passieren lassen.

Aufbau

Anfang Dezember 2016 begann der Aufbau der Ausstellung: Die Ausstellungsmöbel wurden angeliefert.
Hier wird mit Feingefühl die Schutzfolie von einer Ausstellungswand abgezogen.
Im Vordergrund wird das STED-Mikroskop aufgebaut, im Hintergrund wartet noch Arbeit auf das Ausstellungsteam.
Geschafft: Die Ausstellung steht und wartet auf die ersten Besucherinnen und Besucher. Bild: Jan Vetter

Das “making of” der Ausstellung haben wir übrigens auch filmisch festgehalten, hier gehts zum Video.

Eröffnung

Am 11. Dezember wurde die Ausstellung dann durch die Präsidentin der Universität Göttingen, Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, eröffnet. Zuvor hatten die Gäste des Jahresabschlussempfangs und Alumni der Universität Göttingen bereits Gelegenheit, an einer Führung mit Ausstellungsmacher Joachim Baur teilzunehmen und einen Blick in die Ausstellung zu werfen.

Gäste des Alumni-Tages am 10. Dezember 2016 erhalten eine “Sneak-Preview” der Ausstellung. Bild: Peter Heller
Besucher an der Vitrine mit den historischen Mikroskopen aus den universitären Sammlungen. Foto: Jan Vetter

Besucher

on/off war die erste große Teaser-Ausstellung auf dem Weg zum Forum Wissen. Rund 6.500 Besucherinnen und Besucher haben die Ausstellung besucht und uns viel positives Feedback beschert. Vor allem die Ausstellungsführungen durch unsere wissenschaftliche Hilfskraft Jessica Korschanowski erhielten großes Lob.

Im Besucherbuch der Ausstellung finden sich viele nette Komentare zur Ausstellung.
Jessica Korschanowski während einer Führung durch die Ausstellung bei der 3. Nacht des Wissens am 23. Januar 2017. Foto: Peter Heller

Rahmenprogramm

Die Ausstellung wurde zudem über ihre gesamte Laufzeit von einem vielfältigen Programm begleitet: eine Vortragsreihe, Filmvorführungen, ein Theaterstück, Stadtführungen, ein Science Slam sowie verschiedene Mitmachangebote für Schülerinnen und Schüler knüpften thematisch an die Ausstellung an. Ein Highlight des Begleitprogramms waren die vom Y-LAB angebotenen Schülerführungen durch die Ausstellung.

Ein Schülerscout führt Schülerinnen und Schüler durch die Ausstellung. Bild: Peter Heller

Finissage

Nach knapp sechsmonatiger Laufzeit feierte die Ausstellung am 28. Mai 2017 Finissage. Nach einem Grußwort von Frau Beisiegel und einem kurzen Vortrag von Dr. Marie-Luisa Allemeyer, Direktorin der Zentralen Kustodie der Universität Göttingen, erhielten die Besucherinnen und Besucher ein letztes Mal die Gelegenheit, durch die Ausstellung zu schreiten.

Frau Allemeyer begrüßt die Besucherinnen und Besucher am letzten Ausstellungstag. Foto: Peter Heller
In lockerer Atmosphäre und bei einem Glas Sekt hatten die Gäste ein letztes Mal Gelegenheit, sich die Ausstellung anzuschauen. Bild: Peter Heller

Nächste Schritte: Virtuelle Ausstellung

Zurzeit wird daran gearbeitet, die Ausstellung noch einmal virtuell zum Leben zu erwecken: Vor dem Abbau der Ausstellung wurde der gesamte Ausstellungsraum mit Kugelpanoramen fotografiert. Diese Fotos werden nun, angereichert mit Ausstellungstexten, Videos und Bildern, zu einem virtuellen Rundgang durch die Ausstellung zusammengefügt. Sobald die Ausstellung online ist, erfahrt ihr es hier auf unserem Blog!

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Ausstellung Forum Wissen

Rückblick: Internationaler Museumstag am 21. Mai 2017

Was für ein herrlicher Tag! Bei bestem Wetter begrüßten die Sammlungen, Museen und Gärten der Universität Göttingen viele neugierige Besucherinnen und Besucher zum Internationalen Museumstag. Neben den permanenten Ausstellungen wurde ein umfangreiches Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen und Mitmachaktionen für Groß und Klein geboten. Wir haben ein paar bildliche Impressionen vom Museumstag zusammengetragen und freuen uns schon jetzt auf das nächste Mal!

Die Öffnung der Universität in die Gesellschaft ist eines der Hauptanliegen des geplanten Forum Wissen. Zu zeigen, was an der Universität passiert, woran gearbeitet und geforscht wird, welche Schätze sich hier verbergen und wie Erkenntnisse und Wissen überhaupt entstehen – das wird die zentrale Aufgabe des Forum Wissen sein. Das Präsentieren der Sammlungsschätze und das vielseitige Zusatzprogramm am Museumstag waren somit ein Vorgeschmack auf das, was im Forum Wissen gesehen und erlebt werden kann.

 

Im Geologischen Museum gab es allerlei Mitmachangebote für Kinder…
… zudem lernten Groß und Klein Spannendes über die Erdgeschichte und Fossilien.
In der Musikinstrumentensammlung konnten Workshops zum balinesischen Gongspielorchester “Gamelan Beleganjur” besucht werden.
Die sammlungsübergreifende Führung “Forscher auf Reisen” startete im Alten Botanischen Garten.
Die Ethnologische Sammlung bot ihren jungen Gästen ein spielerisches Programm zum Thema “Südsee” an.
In der Kunstsammlung wurden spannende Erkenntnisse über die Entwicklung der Fotografie und die Geschichte der Orientbilder in der frühen Fotografie präsentiert.
Im Rechnermuseum der GWDG wurde den Besucherinnen und Besuchern die Entwicklung der Computertechnik nahegebracht.

Alle Bilder: Peter Heller