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Leidenschaft, Wissen, Erfolg: promintente Frauen im Gespräch

Erfolg bedeutet, sich jeden Tag mit Freude und Leidenschaft für die Arbeit zu engagieren, Ziele zu erreichen und das zu tun, was wichtig ist. So beschreiben fünf erfolgreiche Frauen, deren Leben eng mit der Universitätsstadt Göttingen verknüpft ist, ihre berufliche Motivation.

Geballte Frauenpower – J. Amirfallah, Katrin Adt, Prof. Dr. Nivedita Mani, Dr. Margot Käßmann, und Naima Diesner.
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Andrea Ruhstrat will‘s wissen

…, „weil Wissen mich stärkt und beruhigt. Das Forum Wissen wird zugleich Museum und Schaufenster von Wissenschaft und Forschung sein“.

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Engagement Forum Wissen

Junior-Botschafter fürs Forum Wissen

Mittlerweile gibt es schon viele Göttinger Bürgerinnen und Bürger, die sich mit Begeisterung für das Forum Wissen engagieren. Neben den offiziellen Botschaftern, die einem von den Plakaten in der Göttinger Innenstadt entgegenlächeln, gibt es noch viele weitere. Über unsere „großen“ Botschafter haben wir schon viel berichtet, deshalb sind nun die „kleinen“ dran.

Echte Profis

Ein wenig zurückhaltend begrüßen mich die beiden Geschwister Carolina und Solon während unseres Interviewtermins. Die anfängliche Schüchternheit ist aber schnell verflogen und bei der Frage nach ihren Hobbies, reden beide fröhlich los. In ihrer Freizeit gehen sie gerne schwimmen und ins Museum. Dabei kommt heraus, dass sie schon viel Museumserfahrung haben und quasi kleine Profis sind. Am meistern begeistert sie an Museen, dass man dort sehen kann, wie Menschen früher gelebt haben. Geschichte spielt für sie eine große Rolle. Wichtig ist ihnen aber auch, dass es etwas zum Mitmachen gibt und die Ausstellung interaktiv gestaltet ist. „In manchen Museen muss man viel zu viel lesen, da wird einem schnell langweilig“, so Solon. „Ich will ja herausfinden, wie Dinge funktionieren und dafür muss ich sie ja ausprobieren“, ergänzt Carolina. Beide können sich gut vorstellen, als Forscher im künftigen Wissensmuseum auf Entdeckungsjagd zu gehen.

Beim Sichten der Forum-Wissen-Postkarten.

Warum wollt ihr es wissen?

Natürlich bin ich neugierig und möchte wissen, warum sich die beiden schon jetzt aufs Forum Wissen freuen und wie sie überhaupt darauf aufmerksam wurden. Carolina erzählt, dass ihr die Botschafter-Plakate in der Stadt aufgefallen sind. Außerdem war die ganze Familie beim „Anpfiff“ dabei, der offiziellen Feier zum Baubeginn im Oktober 2017. „Besonders toll finde ich, dass es im Forum Wissen nicht nur ein Thema wie zum Beispiel Statuen, sondern viele unterschiedliche Themen zu bestaunen gibt“, betont Carolina. Ein solches Museum fehlt tatsächlich hier in Göttingen und der Region. „Vielleicht gibt es ja auch Wechselausstellungen, sodass immer wieder was Neues gezeigt wird, damit man Lust hat, das Forum Wissen ganz oft zu besuchen“, wirft Carolina ein. Bei meiner Frage, warum das Forum Wissen gut für Göttingen sei, sind sich beide einig: Es gibt in Göttingen nicht viele Museen und besonders kein Museum, das viele Themen anbietet und gleichzeitig einen Blick in die Wissenschaft gibt.

Carolin und Solon erzählen, warum ihnen die Postkarten gefallen.

Kleine Ausstellungsgestalter

Wenn ich schon die Chance habe, zwei so erfahrene Museumsbesucher zu treffen, wollte ich diese natürlich nutzen, um Tipps und Tricks zur spannenden Gestaltung zu erfragen. Herausfinden konnte ich, dass zu viel Text langweilig ist und Mitmachaktionen ausdrücklich erwünscht sind. Aber ich wollte mehr wissen und habe die beiden einfach mal in die Rolle des Museumsmachers schlüpfen lassen. Beide waren sich schnell einig, dass es auf jeden Fall die Möglichkeit von Kindergeburtstagen im Museum und Führungen für Schulklassen geben muss. „Toll wäre es auch, wenn es vielleicht einen Raum extra für Schulklassen gibt, indem wir die Möglichkeit haben, Projekte auszustellen.“, sagt Carolina. Mit dem geplanten FREIraum – der einen spielerischen Ansatz verfolgt und auch Externen die Möglichkeit der Ausstellung gibt – könnte sich dieser Wunsch vielleicht schon bald erfüllen. „Ich würde mich freuen, wenn man vielleicht etwas selbst machen kann, wie zum Beispiel Gipsabgüsse oder Bilder mit Objekten ausmalen“, ergänzt Solon. Auch Stempel sammeln, Rätsel lösen oder Verkleidungsstationen, bei denen man unter anderem in die Rollen der jeweiligen Epochen schlüpfen kann, sind Aktionen, die beide gut finden. Mit einer interaktiven Gestaltung und Mitmachaktionen kann das künftige Wissensmuseum also punkten.

Was könnte hier wohl abgebildet sein?

Bemerkenswert: ein Monatsgehalt fürs Forum Wissen

Am Ende unseres Gesprächs hatten Carolina und Solon dann noch eine besondere Überraschung vorbereitet: Ihre ganz persönliche Spende für das Forum Wissen. Die beiden haben nicht irgendeinen Betrag in unsere Spendenbox geworfen, sondern ihr jeweiliges komplettes Monatstaschengeld. Vor so viel Einsatz und Engagement ziehe ich den Hut. Nicht jeder wäre bereit, auf so viel Geld zu verzichten. Vielen Dank ihr beiden! Aber nicht nur das finanzielle Engagement hat mich beeindruckt, auch die Neugierde gegenüber dem Forum Wissen und ihre kreativen Ideen, wie man Museen für Kinder attraktiv gestalten kann, haben es mir angetan. Wir freuen uns, dass wir mit Carolina und Solon zwei so tolle Junior-Forum-Wissen-Botschafter gewonnen haben!

Die Geschwister Carolina und Solon, 12 und 9 Jahre, besuchen die 6. Klasse des Göttinger Max-Planck-Gymnasiums und die 3. Klasse der Herman-Nohl-Grundschule. Ihr Vater, Dr. Thorsten Witte, ist Alumnus der Universität Göttingen und Förderwandspender des Forum Wissen.

Sie wollen’s auch wissen?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, das Forum Wissen zu unterstützen:

  1. Zeigen Sie Ihre Unterstützung im Netz, indem Sie Ihr Foto mit Statement und den Hashtags #wirwollenswissen und #ForumWissen auf Facebook, Instagram oder Twitter posten.
  2. Sagen Sie es weiter, damit auch Freunde, Verwandte und Bekannte das Forum Wissen unterstützen.
  3. Spenden Sie für das Forum Wissen.
  4. Werden Sie Mitglied im Förderkreis Forum Wissen.

 

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Forum Wissen

Freiraum im Forum Wissen

Die Ausstellung im Forum Wissen: Räume des Wissens

Es brummt in den Büros der Zentralen Kustodie: Seit Oktober 2017 bereitet das kuratorische Team rund um Joachim Baur und Mare Luisa Allemeyer die Ausstellung im Forum Wissen vor. Dreizehn „Räume des Wissens“ sind geplant, die Besucherinnen und Besucher in einem Parcours durch das Haus leiten werden. Schon jetzt stehen einige altbekannte und typische Wissensräume fest: Der Schreibtisch, der Hörsaal, die Bibliothek und das Labor. Aber auch ungewöhnlichere Räume sind bereits in Planung, etwa die Reise, der Markt und der Holzweg. Jeder Raum hat also ein Thema und erläutert einen bestimmten Aspekt des Wissen-Schaffens, so der Plan. Jeder Raum? – nicht ganz! Ein Raum im Forum Wissen wird leer stehen und das ganz bewusst: der Freiraum.

Ein Ort für Proben und Dynamik

Der Freiraum, der mit einer Fläche von rund 50 qm direkt an den Auftakt der Ausstellung „Räume des Wissens“ angrenzt, liegt räumlich sehr prominent im Erdgeschoss des Forum Wissen. Er ist dem Prinzip der Dynamik verpflichtet: Hier können explorative Ausstellungsformate ausprobiert werden.

Der Freiraum verfolgt einen spielerischen Ansatz. Hier können sich Studierende und Forschende auch an ungewöhnlichen Formaten ausprobieren.

Hier können studentische Ausstellungen gezeigt werden, die Studierende in einem Ausstellungsseminar konzipiert haben, um erste Ausstellungserfahrungen zu sammeln. Und wenn Wissenschaftlerinen und Wissenschaftler Ergebnisse oder Zwischenstände ihrer Forschungsarbeit präsentieren und mit der Öffentlichkeit diskutieren wollen, steht er zur Verfügung. Auch wenn der Freiraum räumlich größtmögliche Freiheiten bietet, unterliegt er wie alle Ausstellungen im Forum Wissen dessen Grundprinzipien. Das heißt, immer geht es auch hier um das Wissen, wie und durch wen es entsteht, verändert, verfestigt und verbreitet wird.

Freiraum und FREIgeist

Wir finden: Wissenschaft geht jeden an – und jeder kann zu neuem Wissen beitragen. Wir sind daher immer auf der Suche nach Partnern außerhalb der Universität, die uns helfen, den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft voran zu bringen. An erster Stelle mit dabei: unsere neuen Nachbarn! Am 1. Juli 2018 eröffnet das Hotel FREIgeist Göttingen direkt neben dem Forum Wissen.

Planungsgespräch in Nörten-Hardenberg mit Hotel-Initiatoren Georg Rosentreter und Carl Graf von Hardenberg.

Bereits in der Vorbereitungszeit waren wir immer wieder mit den Initiatoren des Hotels, Georg Rosentreter und Carl Graf von Hardenberg, im Gespräch.

Bei der Planung des Hotels war es uns wichtig auf den Standort Bezug zu nehmen. Göttingen steht für Wissenschaft und mit dem Forum Wissen als Nachbarn war es klar, dass sich auch in unserem Haus alles um Wissen drehen würde. Um ein paar Beispiele zu nennen: Die Bücher in unserer Lobby stammen aus der Uni-Bibliothek, bei der Bar haben wir uns vom Herbarium des Botanischen Instituts inspirieren lassen, unser Küchenchef unterhält sich mit der Kuratorin der Göttinger Algensammlung über essbare Algen. Mit der Uni haben wir hierbei sehr eng zusammengearbeitet. Wir wollen, dass unsere Besucher sich sofort im Göttinger Wissenschafts-Flair zuhause fühlen.

Georg Rosentreter

Das FREIgeist Göttingen gehört zur Holdinggesellschaft “FREIgeist & Friends, die Georg Rosentreter und Carl Graf von Hardenberg gemeinsam führen. Zu ihr gehören auch das FREIgeist Hotel Northeim, das FREIgeist Einbeck, das Relais & Châteaux Hardenberg BurgHotel in Nörten-Hardenberg, das Design-Hotel TM Zum Löwen in Duderstadt sowie Restaurant, Café und Biergarten Graf Isang am Seeburger See.

Nun freuen wir uns sehr, dass FREIgeist den Freiraum im Forum Wissen mit einer Raumpatenschaft unterstützen wird. FREIgeist und Freiraum – das passt einfach zusammen.

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Engagement

100.000 Euro für das Forum Wissen

Michael Turko, einer der Initiatoren des Stiftungsdinners, und weitere Unterstützer mit Forum-Wissen-Brillen

Dieses Ergebnis kann sich sehen lassen: 100.000 Euro kamen beim Stiftungsdinner am vergangenen Freitag für das Forum Wissen zusammen. Das Geld soll dem Ausstellungsraum im Forum Wissen zugutekommen, der sich mit dem 1773 gegründeten „Academischen Museum“ befassen wird.

Beim festlichen Dinner in der Aula am Wilhelmsplatz ging es aber nicht nur um Geld, sondern Dank des Festredners Norbert Lammert auch um die großen Fragen unserer Zeit: Wer vertritt das Volk? Wie entstehen gemeinsame, bindende Entscheidungen, wenn es keinen einheitlichen Volkswillen gibt? Wie bleibt die Demokratie in einer globalisierten Welt tragfähig?

Interessanterweise fielen bei diesen demokratietheoretischen Überlegungen viele Stichworte, die auch für das Forum Wissen von entscheidender Bedeutung sind: Die Notwendigkeit einer kritischen Haltung gegenüber dem vermeintlich Selbstverständlichen, die zentrale Bedeutung der Pluralität der Perspektiven und die bedeutende Rolle der Sichtbarkeit von Prozessen.

Keine Wahrheit, aber viele Perspektiven

Der ehemalige Bundestagspräsident und diesjährige Festredner Norbert Lammert

„Die große Errungenschaft der Aufklärung ist die Erkenntnis, dass es nicht nur eine Wahrheit gibt. Wer sich als Vertreter des wahren Volkswillens versteht, hat die Grundlagen des demokratischen Systems nicht verstanden,“ so Norbert Lammert, ehemaliger Bundestagspräsident und Festredner beim diesjährigen Stiftungsdinner. Der Volkswillen existiere nur im Plural. Egal um welche politische Entscheidungen es gehe – als Beispiele nannte er Steuern, Flüchtlingspolitik und den Euro – immer gebe es viele Perspektiven, die sich nicht vereinbaren ließen. In der Demokratie habe man sich daher darauf geeinigt, dass gilt, was die Mehrheit entscheidet – auch wenn dies nicht immer die besten Lösungen bringe.

Klar ist nach seiner Rede: Demokratie bleibt anstrengend. Einfache Antworten auf komplizierte Fragen werden auch in Zukunft ausbleiben. „Selbst in Staaten, in denen demokratische Verfahren lange etabliert sind, kann man sich nicht auf ihre Selbstverständlichkeit verlassen“, betont Lammert. Zweifel und Kritik seien daher besonders dort verbreitet, wo die Demokratie stabil und tragfähig sei – und daher ein Zeichen ihrer Stärke.

Wissen wird geschaffen

Auch das Forum Wissen hat das Ziel, Besucherinnen und Besucher zu einer kritischen Haltung zu befähigen. Sie sollen selbst beurteilen können welche wissenschaftlichen Erkenntnisse glaubwürdig sind und welche nicht – und zwar nicht unbedingt, weil sie jedes wissenschaftliche Thema durchdringen, sondern weil sie verstehen, wie die Prozesse der Wissenschaft funktionieren. Die Prämisse im Forum Wissen ist: Wissen wird geschaffen. Unter welchen Bedingungen dies geschieht, welche Voraussetzungen und Zufälle dabei eine Rolle spielen und welche Personen am Wissen-Schaffen beteiligt sind, darum geht es in den Ausstellungen im Forum Wissen.

Das Academische Museum im Forum Wissen

Marie Luisa Allemeyer, Direktorin der Zentralen Kustodie und Forum Wissen-Projektleiterin, zeigt eine Bronze-Medaille von 1825, die den Gründer des Academischen Museums, Johann Friedrich Blumenbach, ehrt.

In einem der Ausstellungsräume wird das Academische Museum im Mittelpunkt stehen, das 1773, rund vierzig Jahre nach Gründung der Universität Göttingen eröffnet wurde. Es war eines der erstens Museen in Deutschland, das Sammlungsobjekte nach wissenschaftlichen und nicht primär nach ästhetischen Kriterien präsentierte. Wie die gesamte Universität war das Museum aufklärerischen Idealen verpflichtet: Die gesammelten Objekte dienten als Material für Forschung und Lehre. Gleichzeitig sollten sie auch einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich sein. Im Forum Wissen steht der Raum „Academisches Museum“ für das Sammeln von Objekten, die der Forschung und Lehre dienen.

Die Initiatoren des Stiftungsdinners an der Universität Göttingen

Von links nach rechts: Die Initiatoren Michael Turko, Jens Frahm und Stefan Hell, Festredner Norbert Lammert, Universitätspräsidentin Ulrike Beisiegel, die Initiatoren Thomas Oppermann, Rolf-Georg Köhler und Gerd Hasenfuß, Moderator Christian Floto.

Seit 2008 veranstaltet ein Kreis von Initiatoren alle zwei Jahre das Stiftungsdinner zugunsten besonderer Projekte der Universität Göttingen. Der Initiatorenkreis besteht in diesem Jahr aus den Professoren Stefan Hell, Jens Frahm und Gerd Hasenfuß, der Professorin Julia Fischer, dem Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler, dem Bundestagsabgeordneten Thomas Oppermann, dem Steuerberater Michael Turko und Brigitta Hogrefe.